Pränatale Vorsorgeuntersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil in der Schwangerschaftsvorsorge und tragen dazu bei nicht nur die Gesundheit des Kindes zu sichern, sondern auch die der Mutter. Durch die vorgeburtlichen Untersuchungen können Risiken oder Schwierigkeiten erkannt werden. Sie bieten den Eltern Sicherheit und verschaffen ein Bild, wie sich das Kind entwickelt.
So können zum Beispiel frühzeitig Komplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes oder Entwicklungsstörungen diagnostiziert werden. Der Frauenarzt kann sodann die Überwachung und Behandlung während der Schwangerschaft den Risiken anpassen, um eine sichere Geburt zu unterstützen. Aber auch der allgemeine Zustand des Kindes wie Größe, Gewicht und die Entwicklung der Organe werden in diesen Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig überprüft.
Davon profitieren alle Beteiligten. Regelmäßige Untersuchungen geben den werdenden Eltern Sicherheit und ermöglichen es ihnen vor allem, sich gut auf die kommende Geburt vorzubereiten. Insbesondere bei einer Risikoschwangerschaft ist die engmaschige Begleitung durch den Frauenarzt sehr wichtig, um den Stress und die Angst das Kind wohl möglich verlieren zu können zu reduzieren.
In Deutschland werden insgesamt zehn bis zwölf Vorsorgeuntersuchungen empfohlen. Das hängt davon ab, wie die Schwangerschaft verläuft und ob Komplikationen zu erwarten sind. Die erste Untersuchung erfolgt im besten Fall unmittelbar nach Feststellung der Schwangerschaft. Danach folgen regelmäßige Termine alle vier Wochen, ab der 32. Schwangerschaftswoche dann sogar alle zwei Wochen.
Über die Erstuntersuchung ist bereits in dem vorherigen Artikel kurz informiert worden. Sie ist besonders umfassend und beinhaltet folgende Punkte:
- Bluttests: Hier wird die Blutgruppe und der Rhesusfaktor bestimmt. Zusätzlich wird auch auf mögliche Infektionskrankheiten wie Röteln, Hepatitis und HIV getestet.
- Urintest: Bei dieser Untersuchung wird auf Eiweiß, Zucker oder Bakterien im Urin getestet.
- Körperliche Untersuchung: Es werden Gewicht, Blutdruck und Beckenweite der Mutter bestimmt. Auch der allgemeine Gesundheitszustand wird überprüft.
Zu der pränatalen Vorsorgeuntersuchung gehören auch drei Ultraschalluntersuchungen. Die erste wird zwischen der 9. und 12. Woche durchgeführt, um den Geburtstermin zu bestimmen und die Herzaktion des Kindes zu überprüfen. Die zweite Untersuchung findet zwischen der 19. und 22. Woche statt. Hier geht es vor allem um die Untersuchung der Organe und die allgemeine Wachstumskontrolle. Der letzte Ultraschall wird zwischen der 29. und 32. Woche gemacht, um die Lage des Kindes im Mutterleib zu bestimmen.
Weiterhin kann zu der Schwangerschaftsvorsorge in der 12. bis 14. Woche auch die Nackenfaltungsmessung gehören. Dabei wird eine Ansammlung von Flüssigkeit im Nacken des Kindes gemessen, die bis zu einem gewissen Grad normal ist. Befindet sich jedoch zu viel Flüssigkeit in diesem Bereich, kann das ein Hinweis auf mögliche genetische Anfälligkeiten wie Trisomie 21 oder andere Fehlbildungen des Kindes sein. Werden Auffälligkeiten in der Ultraschalluntersuchung festgestellt sind weitere Test notwendig, um die mögliche Diagnose zu sichern oder zu entkräften. Das kann für die werdende Mutter eine große Unsicherheit mit sich bringen und viel Stress erzeugen.
Ein Blutzuckertest steht in der 24. bis 28. Woche an, um Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig zu erkennen. Ab der 28. Woche wird ein CTG angesetzt. Hinter den Buchstaben steht der englische Begriff Cardiotocography, auf Deutsch Kardiotokografie. Hierbei werden die Herztöne des Kindes und der Wehentätigkeit gemessen. Neben diesen festen Vorsorgeuntersuchungen finden auch in regelmäßigen Abständen Blut- und Urintest statt, um Infektionen, Anämien oder andere gesundheitliche Schwierigkeiten früh erkennen und vor allem behandeln zu können.
Es stehen noch weitere Leistungen zur Verfügung, die jedoch ohne Indikation selbst bezahlt werden müssen. Werdende Eltern sollten die Vorsorgeuntersuchungen stetig wahrnehmen, da sie häufig aufeinander aufbauen und eine gute Gelegenheit bietet, um Fragen rund um die Schwangerschaft zu stellen.
Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.