Dass Bewegung dem Körper guttut, ist sicherlich kein Geheimnis. Sie fördert ein gesundes Gewicht, hilft die Mobilität der Gelenke zu erhalten und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Aber nicht nur der Körper profitiert von regelmäßiger Aktivität. Auch auf unsere mentale Gesundheit hat Bewegung großen Einfluss und spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn es um unser allgemeines Wohlbefinden geht.
Was aber genau passiert im Körper bei Bewegung, was die Psyche gleichermaßen betrifft? Das liegt zum einen an dem Abbau von sogenannten Stresshormonen. Stress ist im Prinzip nichts anderes als eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers. Der Steinzeitmensch musste stetig auf der Hut sein und schnell reagieren, wenn er plötzlich von einem Raubtier bedroht wurde. Auch heute noch schüttet der Körper die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin, Insulin und Cortisol aus, um jederzeit bereit zu sein für einen Kampf oder um die Flucht ergreifen zu können.
Der Körper lernt leider nur langsam, dass diese Reaktion in der heutigen Zeit nicht mehr nötig ist. Die Stresshormone stauen sich und können nicht abgebaut werden. Eine Folge kann chronischer Stress sein, der auf allen Ebenen zu gesundheitlichen Problemen führt. Übergewicht, Kopfschmerzen und Schlafstörungen sind nur einige der möglichen Folgen, die bei einem dauerhaft hohen Stresslevel auftreten können. Eine geeignete Möglichkeit um die Stresshormone abzubauen ist Bewegung.
Dabei bedient sich der Körper einer weiteren Funktion, nämlich der Produktion von Endorphinen. Hinter dem Begriff verstecken sich körpereigene Substanzen, die in der Hirnanhangdrüse entstehen und im Gehirn ausgeschüttet werden. Sie wirken schmerzlindernd bzw. schmerzunterdrückend, bauen Stresshormone ab, lösen Ängste und fördern das Glücksgefühl. Der Name erinnert übrigens nicht nur rein zufällig an das Wort Morphin. Endorphine sind im Grunde nichts Anderes – sie werden lediglich selbst vom Körper produziert.
Neben diesem Wechselspiel zwischen dem Abbau der Stresshormone und Ausschüttung der Endorphine verbessert Bewegung auch die kognitive Funktion des Menschen. Dazu gehören vor allem die Aufmerksamkeit, die Konzentration, das Gedächtnis und die Lernfähigkeit. Das kann zum Beispiel durch die gesteigerte Durchblutung und den erhöhten Sauerstofffluss im Gehirn während des Trainings erklärt werden.
Sportliche Erfolge oder das Erreichen von persönlichen Zielen beim Sport heben zudem das Selbstwertgefühl. Auch positiver Zuspruch von Freunden und Bekannten stärkt das Selbstvertrauen und bietet ein neues Bild auf einen selbst. Das kann insbesondere beim Abnehmen einen großen Motivationsschub geben. Dazu kommt, dass man bei Bewegung seinen Körper ganz bewusst spürt und sich auf die entsendeten Signale konzentrieren muss. Sport fördert somit auch die eigene Selbstwahrnehmung.
Auch ein gemeinsames Training in Gruppen, Mannschaften oder mit einem Partner kann sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken. Beim Sport bieten sich häufig Gelegenheiten miteinander zu sprechen – ganz gleich ob vor, während oder nach der Bewegung. Die soziale Interaktion hilft Freundschaften zu knüpfen und das eigene Netzwerk an Bekannten zu stärken.
Um vom positiven Effekte der Bewegung auf die mentale Gesundheit bestmöglich profitieren zu können, ist es wichtig, regelmäßige körperliche Aktivität in den Alltag zu integrieren. Dazu reichen zu Beginn bereits kleine Veränderungen wie Spaziergänge, die Fahrt zur Arbeit mit dem Fahrrad oder Übungen für zu Hause.
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