Ein Herzinfarkt ist ebenso wie ein Schlaganfall eine lebensbedrohliche Situation, die ein schnelles Handeln erfordert. Das frühzeitige Erkennen der Symptome und vor allem das richtige Verhalten im Notfall können Leben retten. Der medizinische Begriff für einen Herzinfarkt ist Myokardinfarkt. Er entsteht, wenn der Blutfluss zu einem Teil des Herzens blockiert wird und das Organ nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Das geschieht meistens durch ein Blutgerinnsel. Ohne ausreichende Versorgung beginnt der betroffene Herzmuskel abzusterben, was schwere Schäden verursacht und ohne Hilfe zum Tod führen kann.
Ein Herzinfarkt kann sich durch verschiedene Symptomen abzeichnen und nicht immer sind diese eindeutig. Ein typisches Symptom sind starke Brustschmerzen, die sehr plötzlich auftreten und sich drückend, brennend oder stechend in der Brust und oft auch hinter dem Brustbein äußern können. Der Schmerz kann dabei in den linken Arm, den Rücken, den Kiefer oder den Hals ausstrahlen. Ein weiteres Anzeichen kann Atemnot ohne körperliche Anstrengung sein. Auch Übelkeit und Erbrechen in Verbindung mit Schwindel oder kaltem Schweiß sind Warnzeichnen.
Oft wird ein Herzinfarkt auch mit einem überwältigenden Gefühl der Schwäche begleitet. Schwierig ist bei der Erkennung, dass sich Symptome bei Frauen anders äußern können als bei Männern. Frauen können zum Beispiel auch unspezifische Anzeichen haben wie Müdigkeit, Magenbeschwerden oder Rückenschmerzen. Eine gute Beobachtung und Betrachtung der Allgemeinsituation kann Hinweise auf einen möglichen Notfall geben.
Wie aber sollte man im Notfall konkret handeln? Sobald ein Herzinfarkt vermutet wird, ist eine schnelle Reaktion gefordert. Eine Verzögerung kann jetzt lebensgefährlich sein. In dieser Situation selbst ruhig zu bleiben ist immens wichtig, um den Überblick zu behalten und der betroffenen Person bestmöglich helfen zu können. Zuerst sollte ein Notruf abgesetzt werden unter der Nummer 112. In dem Telefonat sollten die Symptome und die vermutete Diagnose möglichst präzise beschrieben werden.
Ist Hilfe auf dem Weg sollte die betroffene Person beruhigt werden. Auch eine angenehme Sitz- oder Liegeposition kann helfen, ebenso wie das Lockern von eng anliegender Kleidung. Wichtig ist, dass die Person ruhig und tief atmen kann. Falls der Betroffene ein blutverdünnendes Mittel wie zum Beispiel Aspirin verschrieben bekommen hat, können diese verabreicht werden. Medikamente sollten jedoch nur gegeben werden, wenn die Person diese verträgt und die Wirkung bekannt ist.
Falls die betroffene Person bewusstlos wird und nicht mehr normal atmet, muss mit einer Herzmassage begonnen werden. Dabei wird Druck auf die Mitte des Brustkorbs im gleichmäßigen Rhythmus ausgeübt, etwa 100–120 Mal pro Minute. Die Herzmassage ist fortzuführen bis die Person wieder das Bewusstsein erlangt oder der Rettungsdienst vor Ort ist um die Versorgung zu übernehmen. Ist ein Defibrillator verfügbar, sollte dieser eingesetzt werden.
Der Herzinfarkt ist ein traumatisches Lebensereignis, dem durch Prävention jedoch entgegengewirkt werden kann, bevor er überhaupt eintritt. Zu den Maßnahmen gehören eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Fett und Zucker sollten hingegen reduziert werden. Alkohol sollte nur moderat konsumiert werden. Auch regelmäßige Bewegung, mindestens 30 Minuten am Tag, helfen das Herz fit zu halten.
Andere Präventivmaßnahmen sind der Verzicht auf Rauchen, die Reduktion von Stress durch Entspannungsübungen und erfüllende Hobbys sowie regelmäßige Gesundheitschecks beim Hausarzt. Hier wird unter anderem der Bluthochdruck gemessen und auf Diabetes oder hohe Cholesterinwerte untersucht, um diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
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