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Emotionales Essverhalten: Ursachen und Wege hinaus aus dem Teufelskreis

Emotionales Essverhalten ist häufig mit Scham besetzt (Bild von Freepik).

Emotionales Essverhalten ist für viele Menschen ein bekanntes und vor allem lästiges Muster, dass sich in bestimmten Situationen zeigt. Insbesondere Stress, Langeweile und Traurigkeit, aber auch andere Gefühl können den Griff zu hoch kalorienreichen Snacks begünstigen. Gelegentlich diesem Verhalten nachzugeben ist nicht tragisch, jedoch kann es gefährlich werden, wenn es außer Kontrolle gerät und überhand gewinnt. Das Essen dabei eine biologische Notwendigkeit ist und sich täglich mit dem Thema auseinandergesetzt werden muss macht es schwierig das Verhalten aus eigener Kraft zu korrigieren.

Hinter emotionalen Essen steht eine emotionale Belastung, die vor allem durch negative Gefühle ausgelöst wird. Eine einfache Möglichkeit schnell Trost zu finden liegt im Essen, da vor allem Lebensmittel mit einer bestimmten Mischung aus Fett und Kohlenhydraten das Belohnungszentrum im Gehirn ansprechen. Schließlich wird Dopamin freigesetzt – ein Hormon, das glücklich macht. Es lindert den Stresspegel und verschafft ein vorübergehendes, positives Gefühl. Diese Verhaltensweise kann sich jedoch schnell zu einem Teufelskreis entwickeln, wenn sie zur Hauptbewältigungsstrategie bei Stress und Überforderung wird.

Langfristig kann emotionales Essverhalten gesundheitliche Probleme wie Übergewicht, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen zur Folge haben. Der übermäßige Konsum von kalorienreichen und ungesunden Lebensmitteln wirkt sich aber nicht nur auf den Körper aus. Auch das Selbstwertgefühl und allgemeine, psychische Wohlbefinden kann negativ beeinflusst werden. Betroffene fühlen sich nach dem Essen oftmals schuldig und sehen keinen Ausweg aus diesem Teufelskreis.

Wie kann man aber an diesem Verhalten arbeiten? Es gibt einige Strategien, um das Essverhalten erst mal zu erkennen und schließlich auch zu bewältigen. Im ersten Schritt können Ernährungstagebücher und eine Gefühlskurve dabei helfen die Ursachen herauszufinden. Der Vergleich beider Dokumente kann zeigen, wann Emotionen zu einem erhöhten Drang nach kalorienreichen Lebensmitteln geführt haben. Anschließend können Alternativen überlegt werden, um mit den negativen Gefühlen umzugehen.

Jeder Menschen ist dabei unterschiedlich. Für den einen ist Sport das Mittel zur Wahl, anderen hilft Meditation, Lesen oder ein Treffen mit Freunden. Eine ergänzende Methode ist die Etablierung von Routinen, um die Bewältigungsstrategie zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und ein gesunder Schlaf senken das allgemeine Stresslevel und verbessern das Wohlbefinden. Ist das Essverhalten schon länger gestört oder führen eigene Versuche nicht zum Erfolg, kann professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Psychologen oder Ernährungsberater stehen unterstützend zur Seite, um das Problem anzugehen und zurück zu einem gesunden Essverhalten zu begleiten.

Emotionales Essverhalten ist im Übrigen verbreiteter als man denkt und kein Grund sich zu schämen. Der Scham spielt bei der Suche nach Hilfe nämlich auch eine große Rolle. Betroffene scheuen oft über ihr Essverhalten zu sprechen oder verharmlosen das Problem. Angehörige sollten demnach verständnisvoll auf das Thema reagieren und eine Gesprächsatmosphäre schaffen, in denen sich der Betroffene sicher fühlt.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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