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Herzgesundheit bei Frauen im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen äußern sich bei Frauen häufig anders als bei Männern (Bild von cookie_studio auf Freepik).

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten weltweit als eine der häufigsten Todesursachen – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Doch obwohl das Herz bei beiden Geschlechtern dasselbe lebenswichtige Organ ist, zeigen sich deutliche Unterschiede in Symptomatik, Risikofaktoren, Diagnose und Therapie von Herzerkrankungen. Lange Zeit wurde die Forschung und medizinische Aufklärung primär auf Männer ausgerichtet. Inzwischen rückt die Herzgesundheit von Frauen zunehmend in den Mittelpunkt. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten, Herausforderungen und Präventionsmöglichkeiten im Bereich der weiblichen Herzgesundheit.

Viele Menschen verbinden Herzinfarkte oder andere kardiovaskuläre Erkrankungen intuitiv mit männlichen Patienten. Doch statistisch gesehen sterben mehr Frauen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als an jeder anderen Erkrankung – inklusive Brustkrebs. In Deutschland sind laut Angaben des Statistischen Bundesamts etwa 35 Prozent aller Todesfälle bei Frauen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen.

Ein zentrales Problem liegt darin, dass die Symptome bei Frauen oft weniger typisch sind als bei Männern und somit seltener erkannt werden. Während Männer bei einem Herzinfarkt häufig über einen plötzlich auftretenden, starken Brustschmerz klagen, äußert sich ein Infarkt bei Frauen mit unspezifischeren Symptomen wie Atemnot, Übelkeit, Müdigkeit, Schmerzen im Oberbauch oder Rücken und allgemeinem Unwohlsein.

Neben der Symptomatik unterscheiden sich auch die biologischen und hormonellen Voraussetzungen. Frauenherzen sind in der Regel kleiner, die Herzkranzgefäße dünner. Das kann Auswirkungen auf die Diagnostik haben, etwa bei bildgebenden Verfahren. Ein weiterer bedeutender Faktor ist der Einfluss der weiblichen Hormone, insbesondere von Östrogen. Vor den Wechseljahren haben Frauen ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten, was mit der schützenden Wirkung des Östrogens zusammenhängt. Nach den Wechseljahren jedoch nimmt das Risiko deutlich zu, da der Östrogenspiegel sinkt.

Viele klassische Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten für beide Geschlechter, jedoch können sie bei Frauen eine andere Gewichtung oder Wirkung entfalten. Zu den zentralen Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, Diabetes mellitus, rauchen, psychosoziale Belastungen, Autoimmunerkrankungen und Schwangerschaftskomplikationen, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöhen.

Ein wesentlicher Aspekt im Kampf gegen Herzerkrankungen bei Frauen ist die frühzeitige und genaue Diagnose. Doch genau hier besteht häufig das Problem. Frauen kommen bei typischen Herzbeschwerden oftmals später als Männer ins Krankenhaus. Sie werden seltener intensivmedizinisch behandelt. Die gute Nachricht: Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich durch Lebensstiländerungen vermeiden oder zumindest positiv beeinflussen. Frauen können durch gezielte Maßnahmen einen entscheidenden Beitrag zu ihrer Herzgesundheit leisten.

Gesunde Ernährung, Bewegung und Sport, Rauchstopp, Stressbewältigung und vor allem regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt sind wichtige Faktoten der Prävention. Zuletzt ist auch die Forschung selbst gefragt, den Aufholbedarf zu erkennen und die medizinische Versorgung zu verbessern. Gezielte Kampagnen zur Frauengesundheit versuchen auf diesem Feld, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und Veränderungen in der Forschung anzustoßen.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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