In diesem Monat ist bereits eine Vielzahl von verschiedenen Reisekrankheiten erläutert worden. Dieses Mal standen vor allem mentale Faktoren im Fokus wie der Jetlag oder die Flugangst. Beide haben gemein, dass sie sich stark auf das körperliche Wohl äußern können. Mit diesem Artikel kehren wir einmal zurück auf den Körper und betrachten ein Risiko, dass häufig unterschätzt wird: die Reisethrombose. Sie kann Reisende jeden Alters betreffen und tritt vor allem bei Langstreckenflügen oder langen Fahrten im Bus oder Auto mit begrenzter Bewegungsmöglichkeit auf.
Eine Thrombose bezeichnet ein Blutgerinnsel, dass sich in einer Vene oder einer Arterie im Körper gebildet hat und im schlimmsten Fall zu einer vollständigen Blockade des Blutflusses führen kann. Die Ursache ist zumeist ein zu niedriger Blutdruck. Das Blut fließt dabei langsamer und neigt leichter dazu, Blutgerinnsel zu bilden. Häufig trifft es Menschen, die bettlägerig sind oder aus anderen Gründen gerade Bewegungsmangel haben. Bei einem Langstreckenflug sind vor allem die Beine betroffen, die über einen längeren Zeitraum hinweg in einer Position gelagert sind.
Natürlich können auch weitere Faktoren das Risiko für eine Thrombose erhöhen. Dazu gehören Dehydrierung, zu enge Kleidung, Übergewicht und Rauchen, aber auch bestimmte Medikamente oder andere gesundheitliche Probleme können die Blutgerinnung beeinflussen. Die Reisethrombose kann sich durch Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen in den Beinen bemerkbar machen. Auch beim Aufstehen können plötzlich Schmerzen auftreten. In schwereren Fällen kann sich ein Teil des Gerinnsels lösen und zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie oder zum Herzinfarkt führen.
Zum Glück kann man einer Reisethrombose gut entgegenwirken. Die wohl wichtigste Gegenmaßnahme ist die Bewegung. Wenn es die Situation zulässt, sollte regelmäßig aufgestanden und herumgegangen werden. Im Flugzeug und im Zug ist das sicher einfacher umsetzbar als auf Bus- und Autofahrten. Hier empfiehlt es sich Pausen einzuplanen und die angesetzten Stopps der Bus Route für einen kleinen Spaziergang zu nutzen. Auch einfache Beinübungen bieten sich in diesen Momenten an. Sind kurze Gänge nicht möglich ist eine Umlagerung der Beine hilfreich, ein Überschlagen der Beine sollte jedoch vermieden werden. Diese Position kann Druck auf die Venen erzeugen und die Durchblutung stören.
Eine andere Maßnahme ist genügend auf der Reise zu trinken. Wie bereits in dem Artikel zum Thema Blutdruck beschrieben ist eine Hauptursache von niedrigem Blutdruck Dehydration. Sollten während der Reise plötzlich Symptomen wie Schwindel, Ohnmacht, Müdigkeit, Übelkeit und Konzentrationsschwierigkeiten auftreten ist der Griff zur Wasserflasche eine gute Idee. Auch lockere Kleidung hilft dabei, die Durchblutung nicht zu gefährden und das Risiko von Blutgerinnseln zu senken. Nicht zu eng sitzende Schuhe, Socken und Hosen sind eine gute Wahl.
Ist eine Neigung zu Thrombose durch vorliegende Faktoren bereits bekannt können für die Reise Kompressionsstrümpfe genutzt werden. Sie erzeugen durch ihre Form gezielt Druck auf die Venen in den Beinen und unterstützen damit die Venenklappenfunktion, die dafür sorgt, dass das Blut ausschließlich zum Herzen fließt und nicht wieder zurücksackt. Umgangssprachlich werden die Kompressionsstrümpfe häufig auch als Thrombosestrümpfe bezeichnet.
Ein Gespräch mit dem Hausarzt vor Reiseantritt kann helfen, mögliche Risiken zu erkennen und schon im Vorwege Strategien zu besprechen, um Blutgerinnsel zu vermeiden. Sollten auf der Reise Symptome einer Thrombose auftauchen ist sofortige ärztliche Hilfe nötig. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen und Folgen eines Blutgerinnsels zu vermeiden oder abzuschwächen.
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