Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der Lebenseinschneidende Folgen nach sich ziehen kann. Schnelles Handeln kann nicht nur bleibende Schäden vermeiden, sondern vor allem Leben retten. Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Durchblutung einer bestimmten Hirnregion plötzlich unterbrochen wird und die Gehirnzellen in diesem Gebiet nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt wird. In Folge sterben diese Zellen innerhalb weniger Minuten ab und hinterlassen Schäden im Gehirn.
Es werden dabei zwei Haupttypen von Schlaganfällen unterschieden. Beim ischämischen Schlaganfall blockiert ein Blutgerinnsel ein Gefäß im Gehirn und verhindert die Versorgung der Gehirnzellen. Mögliche Ursachen können Arteriosklerose oder eine Blutgerinnungsstörung sein. Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall reißt ein Blutgefäß im Gehirn. Als Folge tritt eine Blutung auf. Auslöser können Bluthochdruck oder eine Gefäßanomalie sein.
In beiden Fällen ist schnelles Handeln gefragt. Dazu muss der Schlaganfall jedoch erst einmal erkannt werden. Eine hilfreiche Methode, um einen möglichen Schlaganfall auch ohne medizinische Ausbildung zu erkennen sind die sogenannten FAST-Anzeichen. Die Abkürzung setzt sich aus den englischen Wörtern Face, Arms, Speech und Time zusammen – auf Deutsch Gesicht, Arme, Sprache und Zeit:
Gesicht: Die betroffene Person sollte gebeten werden zu lächeln. Kann eine Gesichtshälfte nur eingeschränkt oder gar nicht bewegt werden, kann das ein Hinweis auf einen Schlaganfall sein.
Arme: Auch an den Armen kann ein Schlaganfall sichtbar werden. Die Person sollte beide Arme gleichzeitig nach vorne heben. Sinkt ein Arm wieder ab oder kann gar nicht angehoben werden sind das mögliche Zeichen.
Sprache: Hat die Person Schwierigkeiten beim Sprechen, zum Beispiel durch eine verwaschene Sprache oder der Verwendung von falschen Wörtern, könnte das ein Anzeichen eines Schlaganfalls sein.
Zeit: Sollte eines oder gleich mehrere Symptome auftreten, kann jede Minute zählen. Das Gehirn benötigt eine ständige Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffe – bei einem Schlaganfall sterben diese Gehirnzellen im betroffenen Gebiet bereits nach wenigen Minuten ab, was zu dauerhaften Schäden führen kann. Je früher eine ärztliche Behandlung beginnt, desto höher sind die Chancen, dass keine dauerhaften Beeinträchtigungen zurückbleiben.
Zusätzlich zu den FAST-Anzeichen können auch folgende Beschwerden auftreten, die ebenfalls auf einen Schlaganfall hindeuten können. Dazu zählen plötzliche Verwirrtheit, Verlust der Orientierung, Schwindel, Verlust des Gleichgewichts, plötzliche sehr starke, ungewohnte Kopfschmerzen und zuvor nicht aufgetretene Sehstörungen wie Doppelbilder oder verschwommenes Sehen.
Werden Anzeichen eines Schlaganfalls festgestellt muss schnell gehandelt werden. Der erste Schritt ist das Wählen des Notrufes über die Nummer 112. Dabei sollten die Symptome möglichst genau beschrieben werden und der Verdacht eines Schlaganfalls geäußert werden. Danach sollte die betroffene Person beruhigt werden. Eine Erklärung, dass Hilfe auf dem Weg ist und man an der Seite bleibt kann Stress bei dem Betroffenen reduzieren.
Der Oberkörper kann leicht angehoben werden, um die Durchblutung zu fördern und einen möglichen Schwindel zu verringern. Die Person sollte jedoch immer bequem liegen, damit keine zusätzliche Belastung entsteht. Zur Unterstützung der Atmung kann auch beengende Kleidung gelockert werden. Auf Essen oder Trinken sollte hingegen verzichtet werden, da durch den möglichen Schlaganfall die Schluckfähigkeit beeinträchtigt sein kann und ein Verschlucken zu schweren Komplikationen führen könnte.
Eine wichtige Maßnahme beim Thema Schlaganfall ist auch die Prävention. Regelmäßiges Messen des Blutdrucks kann zeigen, ob ein hoher Blutdruck vorliegt, der häufig ohne eindeutige Symptome einhergeht. Auch eine gesunde Ernährung, Vermeidung von Alkohol und Rauchen sowie regelmäßige Bewegung senken das Risiko eines Schlaganfalls. Sind Risikofaktoren bekannt wie Diabetes, Übergewicht oder Bluthochdruck sollten regelmäßige Arztbesuche zur Überwachung des Zustandes in Erwägung gezogen werden.
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