Über das Intervallfasten wird immer mal wieder im Social Media diskutiert. Hinter dem Wort steckt eine Ernährungsmethode, die Essenszeiten und Fastenzeiten bewusst gestaltet und in den Alltag integriert. Im Gegensatz zu traditionellen Diäten, die sich auf den Verzicht bestimmter Bestandteile des Essens oder der Menge konzentrieren, wird beim Intervallfasten ein anderer Ansatz verfolgt: Das Essen wird in einen Zeitrahmen festgelegt.
Dabei wechseln sich Phasen des Essens und des Fastens ab. Je nach Modell und persönlicher Kondition können die Zeitfenster für die Nahrungsaufnahme zwischen 6 und 10 Stunden liegen. Während der restlichen Zeit wird gefastet, was somit den Großteil des Tages einnimmt. Eine beliebte Methode ist zum Beispiel das 16/8-Intervallfasten, in dem 16 Stunden gefastet wird und ein 8 Stunden für das Essen verbleiben. Ein anderes Modell ist das 5:2-Fasten, das anstatt Stunden die Wochentage ins Auge nimmt. An zwei Tagen pro Woche wird bewusst nur sehr wenig gegessen, höchstens bis zu 600 Kalorien.
Die Vorteile des Intervallfastens sind vielfältig. Es kann genutzt werden, um Gewicht zu kontrollieren oder sogar abzunehmen. Die langen Fastenphasen führen dazu, dass weniger Kalorien aufgenommen werden können ohne dabei die Ernährung radikal umstellen zu müssen. Die feste Regelung des Verzichts in den Stunden erfordert ein Maß an Selbstregulation, jedoch kann der Zeitrahmen auch ein Ansporn sein ‚durchzuhalten‘. Es gibt zudem eine ganze Reihe verschiedener Apps, die das Intervallfasten begleiten und durch Erinnerungen und positive Bestätigung dabei helfen können, die Zeit des Fastens einzuhalten.
Mit dem Fasten verbessert sich zudem der Stoffwechsel des Körpers und auch die Insulinsensibilität kann sich erhöhen. Das ist besonders für Menschen wichtig, bei denen ein Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken besteht. Es gibt zudem Hinweise, dass Intervallfasten im Körper entzündungshemmende Prozesse unterstützt. Auch die mentale Gesundheit profitiert von dieser Ernährungsmethode, da sie eine klare Struktur schafft und sich bewusst mit dem eigenen Tagesablauf auseinandergesetzt werden muss.
Intervallfasten ist aber nicht für jeden Menschen geeignet. So sollten Schwangere und stillende Frauen wegen des erhöhten Nährstoff- und Kalorienbedarf auf das Fasten verzichten, um die Entwicklung des Kindes nicht zu beeinträchtigen. Auch Personen mit Typ 1 oder Typ 2 Diabetes sollten nicht auf eigene Faust mit dem Fasten beginnen, da es zu gefährlichen Blutzuckerschwankungen kommen kann. Menschen mit niedrigem Blutdruck oder Herz-Kreislauf-Problemen können während längeren Fastenperioden mit Kreislaufproblemen konfrontiert zu sein.
Da sich Kinder und Jugendliche im Wachstum befinden ist auch hier vom Fasten abzuraten. Menschen, die körperlich sehr Aktiv sind im Rahmen von Hochleistungssport oder schwerer, körperlicher Arbeit sollten ebenfalls von dieser Ernährungsmethode absehen. Sie benötigen die Energie, um den Körper bei der hohen Belastung zu stärken. Das Gleiche gilt für Menschen, die untergewichtig sind oder dazu neigen können.
Darin mit einbezogen sind auch Personen, die in der Vergangenheit mit einer Essstörung zu kämpfen hatten wie Magersucht oder Bulimie. Die strikte Einhaltung der Fastenzeiten kann das gefährliche Verhalten verstärken und im schlimmsten Fall zu einem Rückfall führen. Im Allgemeinen ist es ratsam einen Arzt vor Beginn des Intervallfastens aufzusuchen und in einem persönlichen Gespräch die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen festzuhalten.
Durch das Fehlen von Diätplänen oder speziellen Lebensmitteln kann das Intervallfasten gut in den Alltag integriert werden. Wird zum ersten Mal gefastet, ist es wichtig langsam anzufangen und sich Schrittweise an die neue Essensstruktur anzupassen. Das Zeitfenster des Fastens kann bewusst klein gewählt werden, um es nach und nach zu steigern. Dabei steht das eigene Wohlbefinden immer im Vordergrund. Ist das geeignete Modell gefunden gewöhnt sich der Körper und der Verstand schnell an die Struktur.
Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.