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Welchen Einfluss das nasskalte Wetter auf die körperliche Gesundheit hat

Das nasskalte Wetter macht vielen Menschen zu schaffen (Bild von drobotdean auf Freepik).

Mit der kalten Jahreszeit kommt auch das nasskalte Wetter wieder. Regen, Stürme und niedrige Temperaturen schlagen dabei nicht nur auf das Gemüt. Das nasskalte Wetter im Herbst und Winter beeinflusst unseren Körper nämlich auf ganz verschiedene Weise. Viele Menschen haben in dieser Jahreszeit mit häufigen Erkältungen zu kämpfen, andere fühlen eine allgemeine Abgeschlagenheit. Die Ursachen sind zumeist eine Mischung von physischen und psychischen Auslösern, die in Kombination mit dem Wetter Symptome hervorrufen können. Welche Mechanismen stecken aber genau dahinter?

Eines sollte zu Beginn einmal klargestellt werden. Das Wetter selbst ist kein direkter Auslöser für Erkältungen oder anderen Infektionen der Atemwege. Es kann jedoch dazu beitragen, dass das Immunsystem geschwächt wird. Das liegt zum einen an den niedrigen Temperaturen, die Blutgefäße verengen und so zu einer schlechteren Durchblutung dem Schleimhäuten führen. Dadurch gelangen weniger Immunzellen in den betroffenen Bereich. Das kann vor allem im Rachen und in der Nase zu Problemen führen, wo Viren leichter in den Körper eindringen können.

Zum anderen halten sich Menschen wegen des schlechten Wetters in den kälteren Monaten lieber in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen auf. Das fördert die Verbreitung von Krankheitserregern und erhöht das Risiko einer Ansteckung. Neben der Temperatur kann auch die kalte und feuchte Luft dem Immunsystem zusetzen und die Atemwege reizen. Das spüren insbesondere Menschen, die Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) haben.

Die kalte Luft zwingt den Körper zudem dazu seine Energie für die Erwärmung der eingeatmeten Luft zu verwenden, was zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf führen kann. Das kann bei Menschen mit Lungenerkrankungen oder Herzproblemen zu zusätzlichen Belastungen führen. Auch die trockene Heizungsluft in der Wohnung ist für die Schleimhäute schwierig, da sie dadurch austrocknen und die natürliche Barriere gegen Viren geschwächt wird.

Viele Menschen mit rheumatischen Erkrankungen oder Arthrose haben bei nasskaltem Wetter verstärkt mit Gelenkschmerzen zu kämpfen. Der genaue Zusammenhang ist zwar noch nicht vollständig geklärt, doch es gibt Hinweise, dass die Kälte und Feuchtigkeit das Schmerzempfinden in Gelenken und Muskeln erhöhen kann. Niedrige Temperaturen verlangsamen zudem die Blutzirkulation, was zu einer verminderten Versorgung der Gelenke führen kann. Die Folge sind Steifheit und ein unangenehmes Spannungsgefühl.

Auch die Muskeln sind von der Kälte betroffen. Bei niedrigen Temperaturen ziehen sich die Muskeln reflexartig zusammen, um Wärme zu speichern. Das kann zu Verspannungen und schmerzhaften Krämpfen führen, insbesondere wenn keine ausreichende Bewegung oder Wärmezufuhr erfolgt. Das Herz-Kreislauf-System ist in den kalten Monaten auf Hochtouren, um die Körperkerntemperatur zu halten. Bei Menschen mit Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können sich in diesem Zusammenhang Symptome zeigen.

Das nasskalte Wetter hat aber nicht nur körperliche Auswirkung. Auch die psychische wird in der kalten Jahreszeit belastet. Kurze Tage, weniger Sonnenlicht und trübe Witterung können die Stimmung drücken. Viele fühlen sich müde, antriebslos oder sogar depressiv. Eine „Winterdepression“ vergeht zum Glück wieder, sobald die Temperaturen steigen und mehr Sonnenlicht den Boden erreicht.

Das Wetter hat also einen nicht unbeachtlichen Anteil an der körperlichen und seelischen Gesundheit. Um den negativen Auswirkungen des nasskalten Wetters entgegenzuwirken, gibt es einige Möglichkeiten, die sich zum Großteil auch einfach umsetzen lassen. Warme Kleidung zählt auf jeden Fall mit dazu. So hat der Körper mehr Energie zur Verfügung, die er ansonsten in die Wärmeregulation investieren müsste.

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern hilft gleichzeitig das lebensnotwendige Licht zu tanken. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Flüssigkeit gehört aus vielerlei Gründen natürlich auch mit dazu. In beheizten Räumen ist es zudem ratsam regelmäßig zu Lüften, um für eine Luftzirkulation zu sorgen und die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Bei Schwierigkeiten mit trockenen Schleimhäuten kann auch überlegt werden, einen Luftbefeuchter einzusetzen.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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