Der Herbst bringt neben viel Regen, Kälte und Wind auch kürzer werdende Tage mit sich. Wo wir im Sommer selbst in den frühen Morgenstunden noch mit der Sonne aufgestanden sind, bleibt es nun zu meist am Frühstückstisch und auf dem Weg zur Arbeit beklemmend dunkel. Diese Veränderung kann nicht nur bei manchen auf das Gemüt schlagen, sondern vor allem unsere Schlafgewohnheiten beeinflussen. Die gute Nachricht: Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, den gesunden Schlaf im Herbst gezielt zu fördern, um auch in der dunklen Jahreszeit erholt und ausgeruht in den Tag zu starten.
Warum aber ist gesunder Schlaf eigentlich so wichtig? Der Körper nutzt diese Zeit der Ruhe nicht nur zur Erholung und zur Einsparung von Energie, sondern erfüllt während der verschiedenen Schlafphasen auch weitere lebenswichtige Funktionen. Unter anderem werden Erinnerungen gespeichert und am Tag aufgenommene Informationen vom Gehirn weiterverarbeitet. Es sortiert sozusagen, was für die Zukunft noch wichtig sein könnte und was nicht länger im Gedächtnis verbleiben muss.
Neben dieser Ordnungsfunktion laufen auch die Regeneration und Wundheilung des Körpers verstärkt ab, um Verletzungen aus eigener Kraft zu heilen. Während des Schlafs ist der Körper aber auch damit beschäftigt, Immunzellen zu produzieren und das immunologische Gedächtnis auszubilden. Das könnte einer der Gründe sein, weshalb Menschen, die über einen längeren Zeitraum zu wenig schlafen, häufiger von Infektionskrankheiten betroffen sind.
Wie lässt sich nun aber der gesunde Schlaf fördern? Eine hilfreiche Möglichkeit wäre zum Beispiel die Einhaltung eines Schlaf-Wach-Rhythmus. Regelmäßig zu den gleichen Zeiten zu schlafen, erleichtert es dem Körper, die innere Uhr zu regulieren und nicht aus dem Takt zu geraten. Diesen Rhythmus auch am Wochenende beizubehalten mag für den einen oder die andere am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein, unterstützt aber den Körper bei der Pflege der Routine.
Auch die Schlafumgebung kann zu einem besseren Schlaf beitragen. Eine bequeme Matratze und ein Kissen, das den Bedürfnissen entspricht, sind geeignete Möglichkeiten, um das Einschlafen zu erleichtern. Blinkt vielleicht die Ladestation des Handys unangenehm auf dem Nachttisch? Vielleicht findet sich für elektronische Geräte, die nicht dringend im Schlafzimmer benötigt werden, ein anderer Platz zum Aufladen. Im Allgemeinen kann es förderlich für den Schlaf sein, die Zeit vor den Bildschirmen am Abend etwas zu reduzieren.
Um die Produktion des Schlafhormons Melatonin gezielt zu unterstützen, ist es hilfreich, das Smartphone oder Tablet ungefähr eine Stunde vor dem Schlafengehen abzuschalten. Stattdessen könnte dann ganz entspannt ein Buch gelesen, eine warme Tasse Tee getrunken oder mit Achtsamkeitsübungen noch mal der eigene Körper gespürt werden. Zur Ruhe kommen ist das Stichwort. Intensive geistige oder körperliche Aktivitäten kurz vor dem Schlafengehen können sich dementsprechend negativ auf den Schlaf auswirken.
Leichte Mahlzeiten und eine Reduzierung des Koffeinkonsums am Abend fördern zusätzlich den gesunden Schlaf. Auf Alkohol und Nikotin sollte hingegen verzichtet werden, da sie nicht nur den Schlaf verkürzen, sondern auch für eine weniger erholsame Nacht sorgen können. Insbesondere in Kombination mit auftretenden Schlafproblemen wachen wir unter Umständen ‚wie gerädert‘ auf und werden den ganzen Tag über nicht richtig wach.
Ungefähr ein Drittel der Menschen leidet unter chronischen Schlafproblemen. Diese äußern sich in Einschlafschwierigkeiten, häufigem Aufwachen in der Nacht oder auch unangenehmen Albträumen. Sie alle haben eines gemeinsam: sie führen zu einem Schlafmangel. In diesem Fall könnte es ratsam sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Schlafmediziner kann vorhandene Schlafstörungen durch verschiedene Methoden diagnostizieren und bei der Wahl einer wirksamen Behandlung für einen gesünderen Schlaf helfen.
Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.