Die sommerlichen Temperaturen haben einen großen Einfluss auf unseren Körper. Wir schwitzen vermehrt und müssen noch mehr darauf achten, genügend Flüssigkeit und Mineralien zu uns zu nehmen. Das kann vor allem für Menschen mit Blutdruckproblemen zum Risiko werden. Egal ob der Druck zu hoch oder zu niedrig ist – wenn es besonders warm ist lohnt es sich den Blutdruck genauer im Blick zu behalten. Dazu ist es hilfreich, den Einfluss des Wetters auf den Blutdruck zu verstehen.
Er misst in erster Linie den Druck, den das Blut auf die Wände der Arterien ausübt. Wer schon einmal eine Messung des Blutdruckes gemacht hat weiß, dass dabei immer zwei Werte gemessen werden: systolische Druck und der diastolische Druck. Der erste Wert ist dabei immer höher als der Zweite. Ein normaler Blutdruck liegt typischerweise bei etwa 120/80 mmHg.
Von einem niedrigen Blutdruck (Hypotonie) spricht man, wenn die Werte unter 90/60 mmHg liegen. Einher geht dieser mit einer Reihe von Symptomen wie Schwindel, Ohnmacht, Müdigkeit, Übelkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Herzproblemen über Dehydration bis zu Nebenwirkungen von Medikamenten. Bei einer Hypotonie können schnell Schwindel und Ohnmacht folgen, die im schlimmsten Fall Stürze und Verletzungen verursachen können.
Der umgekehrte Fall ist der hohe Blutdruck (Hypertonie). Die Werte liegen hier über 140/90 mmHg. Besonders tückisch ist, dass der hohe Druck oft ohne Symptome verläuft – zeigt er sich, können Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Nasenbluten und Sehstörungen auftreten. Die Ursachen liegen zum Beispiel in einer ungesunden Lebensgewohnheit, Übergewicht, Stress oder einer genetischen Veranlagung. Die Folge können Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenprobleme und Augenschäden sein.
Bei hohen Temperaturen reagieren auch die Blutgefäße im Körper. Sie können sich zum Beispiel erweitern, um die Körperwärme abzuleiten und die Körpertemperatur zu regulieren. Das führt zu meist vorübergehend zu einem Abfall des Blutdrucks. Bei manchen Menschen reagiert der Körper jedoch genau entgegengesetzt und erhöht den Blutdruck, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten.
Bei heißem Wetter schwitzen wir vermehrt und verlieren dadurch Flüssigkeit. Dehydration kann die Folge sein. Der Körper kann nun unterschiedlich auf diese Situation reagieren. Die mangelnde Wasserversorgung kann zu einer Verdickung des Blutes führen, was den Blutfluss in den Gefäßen erschwert und den Blutdruck erhöht. Für Menschen mit einer Hypertonie steigt damit das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Führt der Wassermangel jedoch zu einem Absinken des Blutdrucks und es liegt eine Hypotonie vor, können Schwindel und Ohnmacht folgen.
In beiden Fällen ist vor allem die Aufnahme von Flüssigkeit wichtig, um den Blutdruck zu stabilisieren. Auch eine ausgewogene Ernährung kann dabei unterstützen. Kleine über den Tag verteilte Mahlzeiten vermeiden einen Blutdruckabfall. Der Salzgehalt ist dabei besonders unter die Lupe zu nehmen: Salz in Maßen kann helfen, den Blutdruck zu erhöhen, sollte jedoch möglichst vermieden werden, wenn ein hoher Blutdruck vorliegt.
An warmen Tagen sollten auch regelmäßige Pausen und Aufenthalte im Schatten eingeplant sein, um den Körper nicht zu überhitzen und einmal durchzuatmen. Die direkte Mittagssonne ist besonders anstrengenden für den Körper – nach Möglichkeit sollte versucht werden sich drinnen oder an einem schattigen Ort aufzuhalten. Es kann auf jeden Fall nicht schaden den Blutdruck täglich zu messen und ihn zu dokumentieren. Die Aufzeichnungen können ein gutes Bild vermitteln, wie der Körper auf die Hitze reagiert. Ein anschließendes Gespräch mit dem Hausarzt kann hilfreich sein, wenn bereits Medikamente zur Regulation des Blutdrucks eingenommen werden. Unter Umständen muss die Medikation über den Sommer angepasst werden.
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