Hinter dem Wort Jetlag steckt ein bekanntes Phänomen für viele Reisende, die Zeitzonen überqueren und sich bei der Ankunft im Reiseland mit einer Reihe von Symptomen konfrontiert sehen. Von Schlafstörungen über Müdigkeit bis zu Verdauungsproblemen sind die Auswirkungen vielfältig. Er wird deswegen auch umgangssprachlich als Zeitzonenkater bezeichnet. Doch was genau verursacht einen Jetlag eigentlich, wie äußert er sich und vor allem – wie kann man ihm entgegenwirken?
Die Ursache eines Jetlags ist recht einfach erklärt. Er entsteht durch die Störung des biologischen Rhythmus, auch bekannt als der zirkadiane Rhythmus, der unsere Schlaf-Wach-Zyklen steuert. Diese innere „biologische Uhr“ ist an den 24-Stunden-Tag-Nacht-Zyklus angepasst. Werden Zeitzonen bei einer Flugreise überquert kann der Körper sich nicht sofort an den neuen Zyklus anpassen, was zu den typischen Symptomen führt.
Diese können sich natürlich von Person zu Person unterscheiden, jedoch treten einige Symptome häufiger auf. Dazu zählen Schlafstörungen bei gleichzeitig vorhandener Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Verdauungsprobleme und Stimmungsschwankungen. Besonders kennzeichnend für einen Jetlag ist eine meistens ein bis zwei Tage andauernde verminderte Leistungsfähigkeit. Auch der Appetit kann vermindert sein, mitunter leiden Betroffene an Schwindel. Ab einer Flugzeit von fünf bis sechs Stunden kann mit einem Jetlag gerechnet werden.
Wie die Symptome ist auch die Anfälligkeit für einen Jetlag individuell. Während einige Reisende besonders stark und lang an den Folgen der Reise leiden, spüren andere so gut wie gar nichts. Das Gleiche gilt auch für die Erholungsphase. Selbst wenn die Symptome schon lang abgeklungen sind können noch bis zu 10 Tage nach dem Flug Veränderung in der hormonellen Rhythmik, Körpertemperatur und Schlafphasen nachgewiesen werden.
Eine lange Reise belastet also die biologische Uhr. Um einem Jetlag etwas vorzubeugen, kann schon einige Tage vor dem Flug begonnen werden sich der Zeitzone des Urlaubsortes durch Änderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus anzupassen. Nicht zu unterschätzt ist die körperliche Verfassung am Reisetag selbst. Wer fit und ausgeruht in den Flieger steigt, kann die Strapazen eines Jetlags nach der Ankunft im Allgemeinen besser vertragen. Während des Fluges sollte auf genug Wasser geachtet werden. Bei einem Nachtflug helfen Schlafmaske, Ohrstöpsel und ein Nackenkissen entspannt im Flugzeug schlafen zu können. Auch ein kurzer Gang durch das Flugzeug kann guttun, um die Durchblutung zu fördern und körperliche Steifheit zu verringern.
Am Reiseziel ist vor allem die Anpassung an den Tagesablauf der neuen Zeitzone wichtig. Auf ein Nickerchen sollte deswegen verzichtet werden, um in der Nacht gut schlafen zu können. Das Tageslicht kann dabei als Indikator des biologischen Rhythmus genommen werden – die Sonne hilft beim Umstellen der biologischen Uhr. Auch die Ernährung kann helfen die Symptome des Jetlags zu mildern. Leichte Mahlzeiten belasten den Körper weniger als schwere und fettige Speisen. Man sollte sich auch ein bis zwei Tage Schonung erlauben bevor das Urlaubsland erkundet wird.
Als kurzfristiges Hilfsmittel kann auch auf Melatonin zurückgegriffen werden, jedoch sollte die Einnahme zuvor mit einem Arzt besprochen werden. Hinter dem Namen Melatonin steckt ein Hormon, das eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus spielt. Ein Jetlag kann sehr lästig sein, jedoch lässt er sich durch das angepasste Verhalten am Reiseziel gut in den Griff bekommen.
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