Millionen von Menschen sind weltweit davon betroffen: Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien. Eine der bekanntesten Unverträglichkeiten ist sicherlich Zöliakie. Diese Autoimmunerkrankung wird durch die Unverträglichkeit gegenüber Gluten hervorgerufen. Neben Zöliakie gibt es aber auch andere Formen der Unverträglichkeiten, wie zum Beispiel die Laktoseintoleranz und die Fruktosemalabsorption. Doch was sind die Unterschiede zwischen diesen Erkrankungen und wie können sie voneinander unterschieden werden?
Um die Unterschiede zu verstehen ist es wichtig zu wissen, was sich genau hinter den Erkrankungen verbirgt. Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die durch Gluten – einem Protein, das in Weizen, Gerste und Roggen vorkommt beim Verzehr eine Entzündungsreaktion im Dünndarm auslöst. Die Entzündung führt zu einer Schädigung der Darmschleimhaut, die dann zu den typischen Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, aber auch Müdigkeit, Hautausschläge und sogar neurologische Symptome wie Kopfschmerzen führt. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, geht die Gefahr vom eigenem Immunsystem aus, das den Darm durch eine Überreaktion selbst angreift. Bisher besteht die einzig wirksame Therapie in einer glutenfreien Ernährung.
Die Laktoseintoleranz ähnelt sich in den Symptomen der Zöliakie. Auch hier treten Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit auf. Hinter der Laktoseintoleranz steht allerdings keine Autoimmunerkrankung, sondern eine Unverträglichkeit gegenüber Laktose, einem Zucker, der in Milch und Milchprodukten vorkommt. Bei dieser Erkrankung produziert der Körper nicht genügend Lactase Enzyme, die zur Verdauung von Laktose notwendig sind. Bei der Laktoseintoleranz können laktosehaltige Lebensmittel vermieden oder lactasehaltige Ergänzungsmittel eingenommen werden.
Und was ist eine Fruktosemalabsorption? Das ist eine Unverträglichkeit gegenüber dem Zucker Fruktose, der in vielen Früchten, Gemüsearten und Süßungsmitteln vorkommt. Betroffene können die Fruktose über den Dünndarm nicht richtig aufnehmen, was schließlich zu einer bakteriellen Gärung im Darm führt. Die Symptome gleichen sich der Laktoseintoleranz: Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit. Ist eine Fruktosemalabsorption bekannt, sollte auf fruktosehaltige Nahrungsmittel verzichtet werden.
Die Unterscheidung der vorliegenden Krankheit ist alleine nach Symptomen schwierig zu bewerkstelligen. Treten Beschwerden dieser Art häufiger auf, sollte eine Diagnose beim Arzt angestrebt werden, um die genaue Ursache auszumachen. Zöliakie wird zum Beispiel über Bluttests nachgewiesen, während andere Unverträglichkeiten durch spezielle Atemtests oder auch über das Ausschlussverfahren diagnostiziert werden.
Nach gestellter Diagnose sollte die Ernährung angepasst werden. Bei Zöliakie gilt es sich glutenfrei zu ernähren, während andere Unverträglichkeit durch den Verzicht bestimmter Lebensmittel zur Beschwerdefreiheit führen. Dabei kann eine Ernährungsberatung unterstützen und den individuellen Ernährungsplan gemeinsam anpassen. Ein Ernährungsberater achtet zudem darauf, dass keine Mangelzustände durch die weggelassenen Lebensmittel entstehen.
Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.