In den letzten Beiträgen ging es zu meist um spezielle Ernährungsformen bei vorliegenden Erkrankungen. Oft ist in diesen Artikeln auch von einer Ernährungsberatung die Rede. Das ist Grund genug sich diesem Thema einmal ausführlicher zu widmen. Eine Ernährungsberatung unterstützt Menschen dabei, langfristig bessere Essgewohnheiten zu entwickeln und ihre Gesundheitsziele zu erreichen. Die Beratung wird von qualifizierten Ernährungsberatern angeboten.
Da der Begriff „Ernährungsberater“ gesetzlich nicht geschützt ist, gestaltet sich die Suche nach dem richtigen Experten manchmal etwas schwierig. Eine Möglichkeit ist es, auf Zertifikate der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu achten, die "Ernährungsberater" ausbildet und somit die Qualität der Beratung sicherstellt. Auch andere Abschlüsse, Zertifikate und Belege können sichtbar machen, ob die Person geeignet ist. Zudem ist es empfehlenswert, hinsichtlich des Zwecks der Ernährungsberatung nach einem Experten zu suchen. Ist die Diätbegleitung im Vordergrund oder geht es um die richtige Ernährung beim Leistungssport?
Ist der Berater gefunden, kann ein persönliches Gespräch vereinbart werden, in dem sich beide Seiten in Ruhe kennenlernen können. Hier sollte auch auf das Bauchgefühl gehört werden. Ein guter Draht zu dem Ernährungsberater sowie das nötige Feingefühl sind wichtig für den eigenen Erfolg, da Ernährung ein sehr persönliches Thema sein kann. Auch die Neutralität des Experten ist wichtig. Bietet er oder sie bestimmte Produkte oder lizenzierte Programme an? Konkrete Werbung hat in der Ernährungsberatung nichts zu suchen.
Der Ernährungsberater beginnt die Beratung damit, das Anliegen und die bisherigen Essgewohnheiten zu erfragen. Es wird zusätzlich die körperliche Verfassung dokumentiert. Dazu zählen zum Beispiel das Gewicht, die Blutwerte und der Körperfettanteil. Diese Werte werden für die Beratung als Ausgangslage verwendet und immer wieder als motivierender Vergleichspunkt in die folgenden Gespräche miteingebunden.
Der Ernährungsberater erstellt danach einen individuellen Ernährungsplan, der auch spezifische Bedürfnisse und Vorlieben des Einzelnen versucht mit zu berücksichtigen. Über ein Ernährungstagebuch kann auch genau verfolgt werden, was gegessen wird, wie viel und zu welchen Tageszeiten. Dadurch kann der Berater nützliche Hinweise zur Optimierung des Essverhaltens geben.
Zusätzlich kann in Verbindung mit den Blutwerten herausgefunden werden, welche Nährstoffe ausreichend aufgenommen werden und bei welchen ein konkreter Mangel vorhanden sein könnte. Diese Mängel können dann im Ernährungsplan ausgeglichen werden. Auch bei der Etablierung von gesunden Essgewohnheiten kann der Experte helfen, um ungesunde Gewohnheiten nicht nur zu überwinden, sondern die Verhaltensänderung auch dauerhaft beizubehalten.
Gerade bei Erkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten oder vorliegenden Übergewicht kann eine Ernährungsberatung eine sinnvolle Behandlungsergänzung sein, um die Gesundheit zu fördern und Symptome zu lindern. Aber nicht nur Menschen mit bestimmten Erkrankungen profitieren von der Beratung. Auch Schwangere und Senioren können über ihre Ernährung zum eigenen Wohlbefinden beitragen, Spitzensportler können zusätzlich ihre Leistung steigern.
Eine Ernährungsberatung ist sehr individuell, da sich der Ernährungsberater ganz auf den Patienten und sein persönliches Anliegen konzentriert. In vielen Fällen zahlen gesetzliche und private Krankenkasse sogar die Ernährungsberatung komplett oder teilweise, wenn sie dazu beiträgt, die vorliegende Erkrankung zu lindern oder sogar zu heilen. Anders kann das beim Sport aussehen, um eine Leistungssteigerung zu erzielen. Ohne eine Überweisung des Hausarztes kann eine Übernahme nicht garantiert werden. Es ist daher sinnvoll, vorher die Krankenkasse um eine Kostenübernahme zu bitten.
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