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Die Partnerrolle bei der Geburt

Der Partner kann wichtige Unterstützung bei der Entbindung leisten (Bild von senivpetro auf Freepik).

Die Rolle des Partners hat sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Während früher oft ein sehr ärztlich orientierter und distanzierter Ansatz verfolgt wurde, wird heute die aktive Einbindung des Partners als wertvolle Unterstützung für die werdende Mutter weiträumig anerkannt. Doch welche Unterstützungsmöglichkeiten kann ein Partner bieten und mit welchen Herausforderungen könnte er oder sie während der Geburt konfrontiert sein?

Die Anwesenheit des Partners bei der Entbindung ist eine nicht zu unterschätzende emotionale Stütze für die Gebärende. Eine vertraute Person in einer solch aufregenden und zum Teil auch überfordernden Situation bei sich zu wissen reduziert Stress und Angst. Der Partner bietet auch in diesem besonderen Moment Sicherheit und Geborgenheit. Das kann zum Beispiel durch einfühlsames Zuhören, aufmunternde Worte und physische Nähe passieren.

Auch das Angebot von Massagen, das Anreichen von Getränken oder das Halten der Hand sind einfache, aber sehr effektive Mittel, um den Schmerz bei der Entbindung etwas zu lindern und die werdende Mutter zu entlasten. Der Partner kann auch die Kommunikation mit dem Geburtsteam übernehmen und so als das Sprachrohr fungieren, indem er die Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche dem Personal vor Ort mitteilt. Das ist in diesem Moment immens wichtig, da die werdende Mutter nicht immer selbst in der Lage ist, ihre Bedürfnisse klar zu sagen.

Im letzten Artikel ist über den Inhalt von Geburtsvorbereitungskursen informiert worden. Die erlernten Atemtechniken zur Schmerzlinderung können nun Anwendung finden. Der Partner kann hierbei helfen, an die erlernten Übungen zu erinnern und diese zur Unterstützung gemeinsam mit der Gebärenden durchzuführen. Des Weiteren kann der Partner auch organisatorische Aufgaben übernehmen. Dazu gehören zum Beispiel das Packen der Kliniktasche, die gesamte Organisation der Anfahrt ins Krankenhaus und das Informieren der Familie und Freunde nach der Geburt.

Trotz der wichtigen Rolle des Unterstützers können auch Partner während der Entbindung vor Herausforderungen stehen. Es kann sehr belastend sein, wenn ein Gefühl der Hilflosigkeit eintritt. Ihre Liebsten in starken Schmerzen zu sehen, ohne diese direkt lindern zu können ist für viele Partner eine völlig neue Situation. Es ist nicht immer leicht in dieser Situation, die richtige Balance zwischen aktivem Handeln und passivem Begleiten zu finden

Die Emotionen stehen nicht nur bei der werdenden Mutter im Vordergrund. Auch der Partner kann das weite Spektrum der Gefühle während einer Geburt empfinden. Das reicht von Freude und Aufregung bis hin zu Angst und massiven Stress. Diese Vielfalt kann auch für den Partner plötzlich überwältigend sein. Trotz Geburtsvorbereitungskurse fühlen sich manche Partner zudem unzureichend vorbereitet, insbesondere bei unvorhergesehenen Komplikationen.

In vielen Gesellschaften wird außerdem erwartet, dass der Partner während der Geburt präsent ist und besonders aktiv die werdende Mutter unterstützt. Dies kann zusätzlichen Druck erzeugen, vor allem wenn der Partner selbst unsicher oder ängstlich ist. Zur Bewältigung der Herausforderungen sind vor allem Informationen und Gespräche wichtig. Dazu zählt auch bei den Geburtsvorbereitungskurs Fragen klarzustellen und nicht aus Scham oder Unsicherheit zu zögern. Regelmäßige Gespräche vor der Geburt mit dem Partner über Ängste, Erwartungen und Wünsche helfen zu dem eine klare Basis zu schaffen.

Partner sollten zudem darauf achten, ihre eigenen Bedürfnisse während der Geburt nicht zu vernachlässigen. Hier können kurze Pausen oder den Austausch mit Hebammen die nötige Luft schaffen, um wieder verlässlich für die werdende Mutter da sein zu können. Es sollte auch beachtet werden, dass jede Geburt anders verläuft. Mit diesem Wissen und einer Offenheit für unvorhergesehene Situationen wird die Flexibilität bewahrt, um im Notfall besser damit umgehen zu können.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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