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Die Unterschiede zwischen Erkältung und Grippe

Die echte Grippe ist eine schwerwiegende Erkrankung, die dem Körper viel abverlangt (Bild von katemangostar auf Freepik).

Die echte Grippe, auch als Influenza bekannt, hat es richtig in sich. Sie ist eine hoch ansteckende virale Erkrankung, die vor allem in den Wintermonaten gehäuft auftritt und gerne mit einem grippalen Infekt bzw. einer Erkältung verwechselt wird. Beide Krankheiten haben gemein, dass sie durch Viren verursacht werden und ähnliche Symptome wie Husten, Schnupfen und Fieber auslösen können. Die Influenza ist jedoch deutlich schwerwiegender und kann für bestimmte Risikogruppen gefährlich werden.

Die Grippe wird durch drei Influenzavirenkategorien übertragen. Es gibt die Typen A, B und C. Besonders gefürchtet ist der Influenzaviren Typ A, der wegen der Eigenschaft oft zu mutieren und sich neuen Begebenheiten anzupassen besonders gefährlich ist. Typ A ist für viele weltweite Grippeepidemien verantwortlich. Der bekannteste Fall ist sicherlich die Spanische Grippe von 1918, die weltweit Millionen Menschen infiziert und eine hohe Sterblichkeitsrate aufwies.

Übertragen werden die Viren vor allem über Tröpfcheninfektion, zum Beispiel durch Husten, Niesen oder Sprechen. Auch das Berühren von kontaminierten Oberflächen kann zu einer Ansteckung führen. Die Viren verweilen auf die Hände und gelangen schließlich beim Kontakt mit Mund, Augen und Nase in den Körper.

Im Gegensatz zur Erkältung, die sich schleichend über einige Tage entwickelt, bricht die echte Grippe plötzlich und sehr heftig aus. Die typischen Symptome sind hohes Fieber, meistens über 38,5 °C, Schüttelfrost, starker, trockener Husten, Halsschmerzen, intensive Glieder- und Muskelschmerzen, heftige Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und allgemeines, starkes Krankheitsgefühl mit extremer Erschöpfung. Ein grippaler Infekt wird selten mit Fieber begleitet und wenn nur in leichter Höhe. Auch die körperliche Erschöpfung ist zwar vorhanden, aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei der echten Grippe. Leichte Arbeiten und kurze Wege sind mit einer Erkältung weiterhin möglich.

Auch die Länge der Krankheitstage unterscheidet sich stark von einem grippalen Infekt. Während die Symptome einer Erkältung für gewöhnlich bereits nach wenigen Tagen wieder abklingen, dauert es bei einer Grippe in der Regel ein bis zwei Wochen bis sich eine Besserung einstellt. Auch nach der Genesung kann noch über mehrere Wochen ein Zustand der starken Erschöpfung den Alltag begleiten.

Die Influenza kann besonders für Risikogruppen zu ernsthaften Komplikationen führen. Ältere Menschen über 60 Jahre, Kleinkinder, schwangere Frauen, Menschen mit chronischen Vorerkrankungen wie zum Beispiel Asthma oder Diabetes und Personen mit einem geschwächten Immunsystem können von einem schweren Verlauf betroffen sein. Gefürchtete Folgeerkrankungen sind Lungenentzündung, Bronchitis und Herzmuskelentzündungen.

Die Behandlung der Grippe zielt darauf ab, Symptome zu lindern und Komplikationen zu verhindern. Da die Influenza wie auch die Erkältung von Viren ausgelöst werden sind Antibiotika in beiden Fällen wirkungslos. Wichtig sind vor allem Ruhe, um dem Körper Zeit zu geben, das Virus zu bekämpfen. Durch das Fieber hat der Körper zudem einen höheren Bedarf an Flüssigkeit, es sollte also viel getrunken werden. Bei sehr hohem Fieber können fiebersenkende Mittel wie Paracetamol und Ibuprofen zum Einsatz kommen. Auch husten stillende Mittel bei starkem Husten verschaffen etwas Linderung.

Bei Risikopatienten oder wenn sich ein schwerer Verlauf abzeichnet kann auch ein Virostatika verschrieben werden. Sie hemmen die Vermehrungs- und Freisetzungsprozesse der Viren im Körper und verhindern so eine weitere Ausbreitung. Das Antivirenmedikament muss jedoch innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome eingenommen werden, da es ansonsten keine Wirkung erzielt.

Zur Vorbeugung einer Influenza-Infektion gibt es jährlich eine Grippeschutzimpfung. Der Impfstoff wird dabei an die jeweils zirkulierenden Virusstämme angepasst, die sich durch die Mutation zum Vorjahr verändert haben können. Die Impfung wird vor allem für Risikogruppen empfohlen, aber auch Personen, die viel Kontakt zu anderen Menschen haben, sollten über eine mögliche Impfung nachdenken. Die Grippeimpfung schützt zwar nicht 100 % vor einer Infektion, kann jedoch den Verlauf positiv beeinflussen. In der Regel verlaufen die Erkrankungen milder und mit weniger Komplikationen.

Eine andere vorbeugende Maßnahme ist die Hygiene. Da die Viren über Tröpfcheninfektionen verbreitet werden können bereits häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife helfen, das Ansteckungsrisiko zu verringern. Auch ein Berühren des Gesichtes sollte vermieden werden, ebenso wie die Nähe von erkrankten Personen. Einwegtaschentüchern sollten, nachdem Gebrauch sofort entsorgt und Räume regelmäßig gelüftet werden.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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