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Sicher tauchen im Urlaub

Tauchen kann ein ganz besonderes Highlight des Urlaubs sein. (Bild von freepik)

Tauchen ist eine faszinierende Aktivität, die nicht nur im Urlaub Menschen regelmäßig in ihren Bann zieht. Gerade ferne Gewässer locken jedoch zusätzlich mit einer fremden und farbenfrohen Unterwasserwelt, die ein besonderes Highlight der Reise darstellen kann. Damit diese Erfahrung sicher und gesund genossen werden kann ist jedoch eine sorgfältige Vorbereitung und ein bewusstes Verhalten vor und nachdem Tauchgang nötig.

Dazu gehört zum Beispiel die Absolvierung einer Tauchausbildung. Einfach ohne Vorkenntnisse tauchen zu gehen ist riskant, da erst die richtige Verwendung der Ausrüstung und das Verhalten in Gefahrensituationen einen sicheren Tauchgang garantiert. Die Ausbildung sollte möglichst schon im Heimatland vor der Reise abgeschlossen werden, da die Schulung in Deutschland einen hohen Standard vorgibt und die Qualität der Ausbildung am Urlaubsort nicht immer ausreichend ist. Alleine über die Ausrüstung und Techniken zu wissen ist nicht genug, da auch Gesundheitsgefahren eine große Rolle spielen.

So gehört zum Beispiel eine medizinische Tauglichkeitsuntersuchung vor jedem Tauchkurs in Deutschland mit dazu. Die Bescheinigung kann der Hausarzt ausstellen oder ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Sportmediziner“, der noch einmal gezielter die Tauglichkeit überprüfen kann. Die Taucher werden speziell auf die körperlichen Anforderungen beim Tauchen untersucht, dazu gehören eine allgemeine körperliche Untersuchung, Kontrolle der Gehörgänge und des Trommelfelles, die Überprüfung der Lungenfunktion, zwei EKGs (In Ruhe und unter Belastung), eine Röntgenuntersuchung der Lunge sowie eine Blutuntersuchung.

Getaucht werden sollte nur, wenn man sich auch wirklich fit fühlt. Liegen Erkrankungen wie Erkältung, Magen-Darm-Probleme oder Ohrenschmerzen vor sollte vom Tauchen abgesehen werden. Auch auf Alkoholkonsum sollte vor dem Tauchgang verzichtet werden, um mit allen Sinnen reaktionsfähig zu sein. Am Tag des Heimflugs sollte ebenfalls nicht getaucht werden – die Faustregel ist mindestens 24 Stunden zwischen Tauchgang und Flug, um eine mögliche Dekompressionserkrankung zu vermeiden.

Durch das Tauchen in der Tiefe und dem dort vorliegenden Druck reichert sich Stickstoff im Gewebe an, der beim Auftauchen in kleinen Glasbläschen wieder abgegeben wird. Die Schnelligkeit beim Auftauchen entscheidet, wie groß diese Blasen sind und ob sie für den Körper gefährlich werden können. Hier sind Tiefe und Druck entscheidend, wie lange die sogenannte Dekompression tatsächlich dauert. Dieser Prozess ist jedoch auch nach dem Verlassen des Wassers nicht abgeschlossen. Somit sollte am letzten Aufenthaltstag auf einen Tauchgang verzichtet werden.

Natürlich ist auch die passende Tauchausrüstung für die Sicherheit im Wasser entscheidend. Sollte eine eigene Ausrüstung genutzt werden gehört eine Überprüfung und ordnungsgemäße Wartung vor dem Tauchgang mit dazu. Beim Ausleihen ist auf vertrauenswürdige Tauchschulen und Leihstationen zu achten, die Wartungen dokumentieren. Der Zustand der Ausrüstung kann bereits vor Ort in Augenschein genommen werden und auf mögliche Mängel überprüft werden.

Zur Vorbereitung gehört auch die Planung des Tauchgangs. Bereits bei der Ankunft im Reiseland kann der Tauchplatz gesichtet werden. Gibt es Besonderheiten, auf die geachtet werden muss, wie zum Beispiel Strömungen, Sichtweite und Wassertemperaturen? Sind Stürme angesagt oder liegen andere Tauchbedingungen vor, die das Risiko beim Tauchen erhöhen können? Wo ist die nächste Druckkammer und sind die Notfallnummern vor Ort eingespeichert? Eine Absprache mit der Tauchschule oder dem Tauchpartner kann die Entscheidungsfindung des passenden Tages erleichtern.

Beim Tauchen gilt die goldene Regel: Niemals alleine tauchen. Der Sichtkontakt zum Tauchpartner sollte stetig gegeben sein. Auch die Atmung ist wichtig sowie das ruhige Verhalten Unterwasser, um gegebenenfalls auf Gefahrensituationen reagieren zu können. Dazu gehört auch die regelmäßige Kontrolle der Instrumente und Ausrüstung. Nach dem Tauchen ist es wichtig, dem Körper Zeit zur Erholung zu geben und ausreichend zu trinken.

Es gibt auch spezielle Tauchversicherung, die im Notfall sämtliche Behandlungen und Rücktransporte abdecken. Das kann im Ernstfall lebensrettend sein. Diese Versicherung sollte vor dem Reiseantritt abgeschlossen werden – für den Fall der Fälle.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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